Uelzen, am Montag den 24.02.2025

West-Nil-Fieber bei einem Pferd nachgewiesen

von Landkreis Lüchow-Dannenberg am 20.08.2024


Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat bei einem Pferd aus dem Raum Lüchow das West-Nil-Fieber nachgewiesen, 2018 wurde das West-Nil-Fieber erstmals in Deutschland diagnostiziert. Es tritt regelmäßig in südeuropäischen Ländern auf.

 

Das West-Nil-Virus (WNV) ist ein aus Afrika stammendes Virus, das durch blutsaugende Mücken übertragen wird. Im natürlichen Wirtskreislauf wird es zwischen Vögeln und Stechmücken übertragen. Menschen und Pferde können ebenfalls mit dem WNV infiziert werden, jedoch kann das Virus von ihnen nicht weiter übertragen werden. Deshalb gelten Menschen und Pferde als sogenannte Fehlwirte, von denen keine Infektionsgefahr ausgeht.

WNV-Infektionen bei Vögeln und Pferden zählen in Deutschland zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Neben dieser Anzeigepflicht sind bislang keine weiteren tierseuchenrechtlichen Maßnahmen vorgeschrieben.

In den meisten Fällen bleiben die Infektionen mit dem West-Nil-Virus bei Vögeln symptomlos. Bei einigen Vogelarten kann es jedoch zu einer schweren Erkrankung und Todesfällen kommen. In einzelnen Fällen kann es auch zu Krankheitssymptomen bei Pferden und Menschen kommen.

 

Vögel
Bei Vögeln bleibt die Infektion in den meisten Fällen symptomlos. Jedoch sind vor allem Sperlingsvögel (v. a. Rabenvögel) und auch Greif- und Eulenvogelarten besonders empfänglich und erkranken leicht. Bei diesen Arten kann es zu massiven Epidemien mit gehäuften Todesfällen kommen. Bei schwereren Verläufen können neurologische Erscheinungen und Blutungen in der Schnabel- und Kloakenregion festgestellt werden.
Wirtschaftsgeflügel gilt als weniger empfänglich. Impfstoffe für Vögel stehen nicht zur Verfügung.

Pferde
Die Mehrzahl betroffener Pferde zeigt keine Symptomatik. Einige Pferde reagieren jedoch mit starken neurologischen Symptomen wie Stolpern, Nachhandlähmungen, Muskelzittern, Schwäche bis zum Festliegen. Ein Teil der Infektionen kann tödlich verlaufen. Seltener zeigen die Pferde eine fiebrige Allgemeinerkrankung. Für die Impfung von Pferden gegen das WNV stehen zugelassene Impfstoffe zur Verfügung. Pferdehalter sollten die Empfehlungen zur Impfung von Pferden der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin beachten. https://www.openagrar.de/receive/openagrar_mods_00085918

Demnach wird in Deutschland bei Pferden in WNV-Gebieten sowie bei Pferden, die in solche Gebiete verbracht werden sollen (z.B. für Sportveranstaltungen), eine Impfung empfohlen.

Menschen
Beim Menschen verlaufen ca. 80% der Infektionen symptomlos - treten Symptome auf, sind diese oftmals mit einem fiebrigen grippalen Infekt vergleichbar. Dieser klassische Verlauf wird auch als West-Nil-Fieber bezeichnet. Bei weniger als einem Prozent der infizierten Personen kann es zu schweren Verlaufsformen mit einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung kommen, die in seltenen Fällen (vor allem bei älteren Patientinnen und Patienten) tödlich enden kann. Humane Impfstoffe stehen nicht zur Verfügung.

 

Quelle: LAVES, Tierseuchenbekämpfung, West-Nil-Fieber https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/anzeigepflichtige_tierseuchen/pferde/west_nil_fieber

 

© Fotos: Pixabay


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